Samstag, 22. September 2007

Die Existenz Gottes

Vor einigen Tagen gab es im Religionsunterricht eine komplizierte Diskussion. Der Kurs war in zwei Gruppen eingeteilt. Während die eine Gruppe Argumente heraus suchen sollten, welche die Existenz Gottes beweist, musste die andere Gruppe genau das Gegenteil tun. Jeweils drei Personen wurden aus jeder Gruppe an einen Tisch gesetzt, und schon durften sie anfangen darüber zu diskutieren, ob es nun einen Gott gebe.

Bis hierhin, alles schön und gut.- Doch dann begann das Grauen.

Man startete natürlich damit, dass die Bibel ein von Menschen geschriebenes Buch sei, welches doch voller Widersprüche ist und dass viele Geschichten aus wissenschaftlicher Betrachtungsweise ein unglaubwürdiges Bündel voller Papier sei. Zwar hatte keiner so eine rechte Ahnung, welche Widersprüche gemeint waren, aber im Ansatz kann man dieses Argument schon gut verwenden. Wollen wir also nicht so sarkastisch sein...

Nach dem man immer noch auf seine Argumente pochte, wurde einfach mal die nächste Behauptung in die Runde geworfen. Ein Junge sagte: „ Also ich glaube es gibt einen Gott. Denn guckt euch doch mal das Sonnensystem an, wie komplex es ist, so raffiniert. Glaubt ihr angesichts dieser Tatsache immer noch, dass es keinen Gott gibt?“ - Das war der entscheidende und fatale Fehler. Denn auf der gegnerischen Seite saß ein Schüler, welcher nicht nur ein Genie in Mathe war, sondern auch der größte Anwärter auf den Nobelpreis war. Und zwar in den Fächern Mathe, Physik, Chemie und Biologie.
Eine Diskussion zwischen diesen beiden Personen begann, bei welcher nun ausgehandelt wurde, ob das Sonnensystem nun zerbrechlich ist, ob es ein Wunder sei oder ob nicht alles beides stimme. Diese überaus anstrengende Debatte mündete darin, dass die Abiturienten in die Klasse stürmten, Bonbons verteilten und wieder raus rannten.- Jetzt hatte jeder was zu Essen und die Lehrerin hatte einen Grund, die Diskussion abzubrechen.
Kann man die Existenz Gottes dadurch beweisen, dass man sich wissenschaftlich mit der Bibel auseinandersetzt, oder dass man über die Natur, meinetwegen auch über die Evolution sich streitet?
Müsste nicht die Antwort „Ja“ lauten? Wenn die Wissenschaft mir zeigt, dass die Bibel ohne Fehler ist, historisch einwandfrei, glaube ich dann an Gott? Wenn die besten Forscher der Welt auf einmal herausfinden, dass die Evolutionstheorie gar nicht stimmt, werde ich dann an Gott glauben?
Sollte man diese Frage bejahen, dann macht man also seinen Glauben an einen Gott, nicht von sich selber abhängig, und auch nicht von Gott, sondern von promovierten Wissenschaftlern, die die Besten auf ihrem Gebiet sind. Menschen, die glauben den Weg zu kennen. Also könnte morgen dann in der Bild stehen: „Forscher geben Entwarnung, man darf doch an Gott glauben“. Doch bisher streiten sich Menschen weiterhin um die Frage der Existenz Gottes. Und daran kann man nichts aussetzten. Selbst wenn man sich mit wissenschaftlichen Fragen bewirft ist das nicht schlimm.
Widerspreche ich mich nun? Erst behaupte ich, dass man seinen Glauben nicht von wissenschaftlichen Erkenntnissen abhängig machen darf und dann ist es doch nicht so schlimm, sich über die Evolution den Kopf zu zerbrechen?

Der wichtige Unterschied hierbei ist, wovon man seinen Glauben abhängig macht.
Glaube ich an Gott, weil die Argumente für seine Existenz überzeugend sind?

Um es auf den Punkt zu bringen: „ Warum glaube ich an Gott“?
Ich spreche für mich, aber sicherlich für viele andere Christen mit, wenn ich sage, dass ich nur an Gott glaube, weil ich in persönlich kennen gelernt habe. Ich glaube, ich bin wie einer dieser Bettler oder Kranken am Wegesrand, die vor gut 2000 Jahren von Jesus persönlich angesprochen wurden. Jesus ging auf sie zu, berührte sie und sprach mit ihnen. Er war persönlich zu ihnen, er war zu sehen, er war fassbar und kein abstraktes Mysterium.
Und ich sehe ihn auch, ich höre ihn, und ich fühle ihn. Ich bestätige mir selber, dass er kein Abstraktum ist. In einem Lied heißt es: „ Von allen Seiten, umgibst du mich oh Herr. Du bist nicht zu begreifen, dir sei Lob und Ehr.“
Was also will mir die Wissenschaft beweisen, wenn sie mir nichts beweisen kann?
Dies möchte ich nun in einer kleinen Geschichte deutlich werden lassen:

Stell dir vor, du wachst nach einer schönen Nacht auf. An diesem Morgen ist eigentlich alles so wie sonst. Doch beim Aufstehen siehst plötzlich ein altes, verstaubtes Buch, mit dem Titel: „ Gibt es deine Eltern wirklich?, herausgegeben vom Max- Planck Institut München“. Fasziniert ließt du dieses Buch. Du ließt ja sonst nie ein Buch, aber jetzt hat es dich gepackt.
Dem kanadische Mathematiker gehören die ersten Kapitel dieses Buches. Seite um Seite betrachtest du es , und eins erkennst du bei der großen Anzahl dieser Zahlen sofort. Mathe.
Mit dem Satz des Pythagoras multipliziert er das Alter deiner Eltern, durch eine weitere Formel dividiert er nun deine Körpermaße und subtrahiert es mit Limes. Diese Summe, welche als Quersumme in Klammern gesetzt mit der Weltformel addiert wird, danach mit der Wurzel, welche aus dem Boddy-Maaß- Index deiner Eltern gezogen wurde, ergibt genau die selbe Zahl, als wenn ich -2+0 rechne; nämlich -2. Daraus folgt: Deine Eltern können rein mathematisch gar nicht leben. Du willst es genau wissen. - Prof. Dr. Reinhard Luback ist Physiker und hat nun in seinem Kapitel ganz große Geschütze aufgefahren. Diese zu erklären, geschweige denn zu zeichnen würde hier den Rahmen sprengen. Doch auch er kommt zu dem vernichtendem Urteil! Der Evolutionsbiologe, welcher anonym bleiben möchte, bringt für dich zwar nichts neues, aber doch erstaunliches zu Lichte: Deine Eltern dürfte es gar nicht geben und nach der Zurückverfolgung deiner Gene, welche mit einer bestimmten Polymerasensäure isoliert wird und nach 10 Minuten Inkubationszeit durch eine Transkription verbunden wird, müssten deine Eltern Störche sein. Na ja, so falsch liegt er da ja nicht- dass denkst du dir.

Plötzlich hörst du wie dein Vater dich ruft. Und deine Mutter weist ihn zurück und sagt, er solle nicht immer so laut schreien. Du guckst dir das Buch an, legst es in das Regal, wirfst schnell den blauen Brief, den du in Mathe bekommen hast in den Papierkorb und gehst zu deinen Eltern.

So glaube ich, ist es nicht anders mit unserem Glauben und der Beziehung zu der Wissenschaft. Die Forscher hätten noch mehr Beweise anführen können, um dir weiß zu machen, dass es deine Eltern gar nicht gibt. Welche Chance hätten sie bei dir, wenn du doch tagtäglich dich mit deinen Eltern unterhältst?
Was also bringt es, wenn zwar einige Forscher sagen, es gibt keinen Gott, du ihn aber selbst kennst, und mit ihm redest?

Ich möchte keinen falls gegen die Wissenschaftler wettern, ganz im Gegenteil ich bin sogar dafür sich mit ihren Argumenten auseinander zu setzen. Doch denk immer daran, wovon du dir deinen Glauben abhängig machst.
Der beste Weg ist es, selber Gott kennen zu lernen. Lass alle wissenschaftlichen und auch ethischen Fragen beiseite und lass dich darauf ein, den Vater zu sehen.

Lass nicht andere für dich entscheiden, sondern entscheide selbe.


1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Diese Diskussion kommt mir irgendwie bekannt vor. Ich erinnere mich daran, dass die Diskussion ziemlich fruchtlos war, u.a. deshalb weil
1. ich nie gelernt habe, zu diskutieren und
2. einige der Mitduskutierenden sich ziemlich auf ein Argument festgefahren hatten.

Wenn man wirklich glaubt, so braucht man meiner Meinung nach auch keine Diskussion führen. Das einzige Argument also, dass für Gott spricht ist "Ich glaube". Dieses Argument, was ein subjektives Argument ist, das einzige Argument dagegen ist "Ich glaube nicht", was ebenfalls ein subjektives Argument ist.
Fazit: Diskussionen über die Existenz von Gott sind zwecklos. Im obigen Artikel kommt der Autor zwar zu Erkenntnis, dass Gott keinen logischen Beweis, sondern nur Glauben braucht, schafft es aber trotzdem, eine scheinbar logische Argumentation auf die Beine zu stellen. Auf die kleine Beispielgeschichte gehe ich nicht ein, da das Beispiel zwar eine widersinnige wissenschaftliche Schlussfolgerung zeigen soll, aber daran hakt, dass die Schlussfolgerung zwar widersinnig, keinesfalls aber wissenschaftlich ist. Der Argumentation hinterliegen keinerlei Grundlagen (also ist es eigentlich wieder eine Argumentation gegen Gott, aber lassen wir das).

Sollte man sich doch auf eine Diskussion einlassen, dann gilt: Derjenige, der eine Behauptung aufstellt, muss sie beweisen. Jemand, der behauptet, Gott existiere, hat in meinen Augen die Beweispflicht. Zugegeben, in der Wissenschaft ist vieles nicht eindeutig bewiesen. Also geht man davon aus, was für eine Theorie spricht, und was dagegen. Gibt es zwei Theorien zur selben Beobachtung, so nimmt man die Theorie, die die Beobachtungen besser erklärt, und präzisere Vorraussagen ermöglicht. Sind zwei Theorien dann immer noch gleichwertig, so nehme man die Theorie mit weniger Annahmen. Wenn die Theorie funktioniert, so kann man die Annahme als einigermaßen gesichert hinnehmen, zumindest, bis jemand eine Theorie mit anderen Annahmen findet, die das Beobachtete besser erklärt.

Warum erzähle ich das ganze? Weil Gott eine Annahme ist. Wenn man die Überlieferung betrachtet in denen steht, Jesus habe kranke Menschen geheilt, so kann man dies auf mehrere Arten und Weisen erklären, z.B.:
1. Gott hat durch Jesus Wunder vollbracht
2. Jesus kannte sich halt einfach in Heilkunde aus und das erschien vielen Leuten als Wunder
3. Die Quellen, die das berichten, sind falsch.
Gut, gehen wir freundlicherweise einmal davon aus, dass die Quellen nicht falsch sind. Welche von den beiden oberen Theorien erscheinen auf den ersten Blick eher möglich? Wenn ihr zu Nr.1 tendiert, setzt mal den Namen eines berühmten Arztes für "Jesus" ein. Na?
Jetzt kann man natürlich noch behaupten, Gott habe diese Menschen dazu befähigt, medizinische Kenntnisse zu erlernen, aber genau das ist der springende Punkt. Natürlich kann man das behaupten. Aber man kann diese Behauptung auch genausogut weglassen, um das Beobachtete zu erklären.

Wie gesagt: man kann Gottest Existenz weder belegen, noch widerlegen. Ich persönlich sehe keinen Grund, warum ich an Gott glauben sollte, deswegen glaube ich auch nicht.